A
Absolute Position
Greift man eine Saite an einem Bund und schlägt die Saite an, erklingt ein bestimmter Ton. Diese Kombination aus Saite und Bund nennt man absolute Position auf dem Griffbrett. Siehe auch → Relative Position
Abbildung: Tiefe e-Saite am 1. Bund = f; b-Saite am 5. Bund = e
Accent Shifting
verschieben eines Akzents bei einer → Sequenz
ahead
leicht vor dem → Beat
Akkord
Zusammenklang von mindestens drei verschiedenen Tönen. Je nach Anzahl der Töne spricht man auch von Dreiklang, Vierklang, Fünfklang usw.
Akkorderweiterung
(engl. → Tension) wird ein Ton genannt, der einem → Akkord zur → Grundstruktur hinzugefügt wird. Eine Akkorderweiterung ist der vorherrschenden → Tonleiter entnommen (→ leitereigene Töne) im Gegensatz zu einer → Alteration.
Akkordsymbol
wird zur Mitteilung von Akkorden verwendet. Ein Akkordsymbol besteht aus einem Großbuchstaben für den → Grundton und die → Grundstruktur. Kann mit Zusätzen versehen sein (→ Akkorderweiterung). Beispiele: C, B7, Em, G13, Asus4
Akzent, Accent
Betonung eines einzelnen Tones oder Akkords (in der Regel durch Lauterspielen).
Alteration
lat. = Änderung, Veränderung. Ein Akkordton (aus der → Grundstruktur oder eine → Akkorderweiterung) wird → chromatisch verändert, d.h. um einen Halbtonschritt erhöht oder erniedrigt, so dass er nicht mehr zur vorherrschenden → Tonleiter gehört.
Alternate Picking
= → Wechselschlag
Arpeggio
ital. = harfenartig gebrochener → Akkord. Die Töne werden nicht gleichzeitig sondern nacheinander gespielt.
Beispiel: Griffdiagramme der Dur- und Moll-Dreiklang-Arpeggios in fester Lage
= Grundton
Artikulation
meint in der Musik, wie ein Ton im Hinblick auf seinen Nachfolger gespielt wird. Hauptsächlich geht es dabei um zwei Fragen: Wird ein Ton bis zu seinem Nachfolger ausgehalten (→ tenuto, → Let Ring) oder klingt er kürzer (→ staccato)? Und ist der Übergang von einem Ton zum nächsten weich (→ legato) oder hart (→ staccato)?
augmented, aug
= übermäßig (→ Übermäßiger Akkord)
Avoid Note
Bezeichnung für einen Ton aus der zugrundeliegenden → Tonleiter, der zu dem aktuellen → Akkord nicht gut klingt und deshalb vermieden werden sollte. Beispiel: f (4/reine Quarte) bei Cmaj7.
B
Basston
ist der tiefste Ton in einem → Akkord
Beat
a) Schlag
b) Puls der Musik
Bend, Bending
Spieltechnik, die die Tonhöhe erhöht, indem die Saite quer zu Griffbrett gedehnt wird.
binär
lat. = zweiteilig. Man unterteilt einen Notenwert in zwei gleiche Teile. Beispiel: 1 Ganze = 2 Halbe. 1 Halbe = 2 Viertel. 1 Viertel = 2 Achtel usw. Sie auch → ternär
Blue Notes
prägen den Sound des Blues. Sie befinden sich außerhalb unseres normalen (europäischen) Tonmaterials zwischen der b3 und 3 und der b5 und 5.
Bottleneck
= Flaschenhals. Ursprünglich wurde ein Flaschenhals abgetrennt, heute gibt es Bottlenecks als Glas- oder Metallröhrchen zu kaufen. Der Bottleneck wird über einen Finger der Greifhand gesteckt und mit mäßigem Druck flach auf die Saiten gelegt (die Saiten sollten die Bundstäbchen nicht berühren). Die Tonhöhe läßt sich durch Verschieben des Bottlenecks stufenlos – da unabhängig von den Bundstäbchen – verändern.
bpm
beats per minute = Schläge pro Minute. Einheit, um ein → Tempo anzugeben. Beispiel: Beträgt das Tempo Viertel = 120 bpm, können in einer Minute genau 120 Viertel (= → beats) gespielt werden.
Break
engl. = Unterbrechung, Lücke. Die Musikbegleitung stoppt ab einem bestimmten Schlag für eine bestimmte Anzahl von Schlägen oder Takten. Der Break kann vom Gesang oder einem Instrument überspielt werden.
Bridge
engl. = Brücke, → Steg
Bund, Bundstäbchen
= engl. fret. Das Griffbrett einer Gitarre ist durch Bundstäbchen aus Metall in Bünde unterteilt. Der Tonhöhenunterschied bzw. das → Intervall von einem Bund zum nächsten beträgt einen Halbtonschritt. Die Bünde werden vom → Sattel aus aufwärts mit römischen Zahlen durchnummeriert: I. Bund, II. Bund usw. Bestimmte Bünde sind zur besseren Orientierung markiert, z.B. der III., V., VII. IX. und XII. Ein Ton am XII. Bund (Doppelmarkierung) ist zwölf Halbtonschritte höher (→ Oktave) als der Ton der nicht gegriffenen Saite. Dieses Bundstäbchen befindet sich genau in der Mitte zwischen Sattel und → Steg. Siehe auch → Bezeichnungen an der Akustikgitarre.
C
Capo
engl. = → Kapodaster
Chorus
a) ist eine Abfolge (Formablauf, Durchgang) bestimmter → Formteile, über den das → Solo gespielt wird.
b) Effektgerät
chromatisch
wird ein Teil einer → Melodie genannt, der in Halbtonschritten verläuft und dabei auch nicht → leitereigene Töne verwendet.
clean
klar, sauber, unverzerrt
Coverversion
Neuauflage eines bereits auf Tonträger vorliegenden Musikstücks durch einen anderen Interpreten/eine andere Band.
crescendo
(Dynamikbezeichnung) allmählich lauter werdend. Symbol:
Crossover
Rubrikgrenzen durchbrechend (Bezeichnung aus dem Musikbusiness)
crunch
engl. = knirschen; hier: leicht angezerrter Sound
D
Dead Notes
Töne, die mit sehr stark gedämpften Saiten erzeugt werden. Die Tonhöhe bleibt relativ unbestimmt. Notation: x
decrescendo
(Dynamikbezeichnung) allmählich leiser werdend.
Delay
= Echo, Verzögerung; Auch Kurzform für das Effektgerät, das Echos erzeugt.
Diatonische Tonleiter
besteht aus sieben Tönen, die in fünf Ganzton- und zwei Halbtonschritten angeordnet sind. Die Begriffe diatonisch und Diatonik meinen also eine solche → Tonleiter bzw. deren Töne. Mit dem achten Ton beginnt die Folge eine → Oktave (octavus, lat. = der achte) höher wieder von vorne. Die bekanntesten diatonischen Tonleitern sind
C-Dur: c_d_e^f_g_a_b^(c) und
A-(Natürlich-)Moll: a_b^c_d_e^f_g_(a)
_ = Ganztonschritt ^ = Halbtonschritt
diminished, dim
= vermindert (→ Verminderter Akkord)
Dive Bomb
→ Whammybar-Effekt, bei dem die Saiten durch schnelles Herunterdrücken des Hebels ganz entspannt werden (die Tonhöhe ändert sich ähnlich einer ankommenden und einschlagenden Bombe)
Dominante
→ Akkord auf der V. → Stufe; besitzt die Tendenz, sich zur → Tonika hin aufzulösen
Double-Stops
werden zweistimmig in Terzen oder Sexten gespielte Motive genannt. Sie sind ein beliebtes Stilmittel in bluesorientierter Musik.
Downstroke
Abwärtsschlag. Siehe auch → Upstroke und → Wechselschlag
Dramaturgie
spannungs- und wirkungsvolle Gestaltung
Drive
hier: rhythmische Intensität der Musik
Durchgangsakkord
steht auf unbetonter Zählzeit und verbindet zwei Akkorde, die auf betonten Zählzeiten stehen (z.B. G-Gb-F).
Dynamik, dynamisch
Bezeichnung für die verschiedenen Grade der Lautstärke. Spielt ein Musiker oder eine Band sehr dynamisch, bedeutet es, dass die Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Lautstärke von sehr leise bis sehr laut abzustufen.
E
Enharmonische Verwechslung
Ein und der selbe (klingende) Ton kann je nach harmonischem Zusammenhang unterschiedlich benannt sein (z.B. f# oder gb). Enharmonische Verwechslung bedeutet, dass die → Tonbezeichnung ausgetauscht wird. So kann z.B. eine komplizierte gegen eine einfachere Bezeichnung enharmonisch verwechselt werden (z.B. a statt bbb ).
Equipment
die instrumentale und technische Ausrüstung z.B. Gitarre, Amp, Effektgeräte usw.
Ersatzdominante
ist ein → Akkord, der an Stelle der eigentlichen → Dominante eingesetzt wird und diese vertritt. Beispiel: Db7 ersetzt G7 und umgekehrt (im Abstand einer verminderten Quinte b5).
Evergreen
Bezeichnung für einen älteren Schlager, der selbst nach Jahrzehnten noch populär ist.
F
fade, fading
to fade = vergehen, schwinden. Hier: ausblenden (fade out); einblenden (fade in)
Flageolett
Man kann einzelne Obertöne der Saite zum Klingen bringen, wenn man die Saite beim Anschlag mit einem Finger an bestimmten Stellen kurz berührt.
Flat Picking
Bezeichnung für das Anschlagen der Saiten mit → Plektrum im Gegensatz zum Anschlagen mit den Fingern.
Formteile
Abschnitte eines Musikstückes z.B. → Intro, Strophe, Refrain, → Solo, → Outro oder Teil A, B, C usw.
forte
(Dynamikbezeichnung) ital. = stark. Abkürzung: f
Fret
engl. = → Bund
Fusion
= Verschmelzung. In einem speziellen Sinn Bezeichnung für eine bestimmte Stilistik (Jazz-Rock-Funk-Blues-Kombination) mit Ursprung in den 70er Jahren.
G
Gain
Einstellung des Verstärkungsgrades der Vorstufe eines Amps; mitverantwortlich für den Verzerrungsgrad.
Ghost Notes
siehe → Dead Notes
glissando
ital. = gleitend (Abkürzung: gliss.). Bezeichnung für das Hineingleiten in einen Ton (→ Slide)
Griffbrettradius
Radius des Griffbretts (quer zum Hals). Das Griffbrett von Westerngitarren und E-Gitarren ist nicht völlig eben sondern leicht gewölbt (wie auch die Bundstäbchen). Dadurch lassen sich Akkorde leichter greifen und Saiten besser ziehen. Bei alten/Vintage/Reissue Gitarren von Fender ist der Radius mit 7 1/4″ am kleinsten und damit die Wölbung am größten. Neuere Fender Gitarren haben einen flachere Wölbung. Gibson versieht seine Griffbretter mit einem 12″ Radius. Der Radius bei den Martin Acoustics ist mit 16″ bis 20″ noch größer und damit die Griffbrettwölbung deutlich flacher. Dieser Griffbrettradius spielt eine Rolle beim Abrichten der Bundstäbchen und beim Anpassen der Höhe jeder einzelnen Saite.
Grundstruktur eines Akkordes
besteht in der Regel aus den drei Tönen: → Grundton (1), Terz (3), Quinte (5).
Grundton
auch Zentralton, Tonzentrum
a) der Grundton einer → Tonleiter ist der erste Ton, von dem aus die anderen Töne aufsteigend angeordnet sind und nach dem die Tonleiter benannt ist.
b) Der Grundton eines → Akkordes ist der Ton, auf den die anderen Akkordtöne bezogen werden und nach dem der Akkord benannt ist (Großbuchstabe im → Akkordsymbol). Der Grundton eines Akkordes muß nicht immer der tiefste Ton sein (→ Slash-Chords).
H
Halbtonschritt
Die → Oktave wird in unserer westlichen Musikkultur in zwölf Töne unterteilt. Den Abstand von einem Ton zum nächsten nennt man einen Halbtonschritt. Das Griffbrett der Gitarre ist durch die Bünde genau auf dieses System eingerichtet. Von einem Bund zum nächsten ist es ein Halbtonschritt. Geht man z.B. vom Ton a aus bundweise aufwärts, erreicht man nach zwölf Schritten/Bünden das nächst höhere a (die Oktave). Das gilt für jeden beliebigen Ton. Auch ist der zwölfte Bund besonders markiert (z.B. durch zwei Punkte), da die Töne dort die Oktaven zu den Leersaiten bilden.
Hammer-On
Spieltechnik, bei der ein Finger der Greifhand die Saite auf den Bund „hämmert“ und so zum Klingen bringt.
Harmony Bending
→ Bend, während mehrere Töne gleichzeitig klingen
Homophonie
= → Melodie/Hauptstimme + harmonische Begleitung/Akkorde. Dabei ist es unerheblich, ob die Akkorde tatsächlich gespielt oder nur gedacht werden. In der populären Musik ist die → Homophonie vorherrschend.
Hook, Hookline
= Haken, Hauptidee; bezeichnet eine besonders hervorstechende und wiederkehrende rhythmische oder melodische Figur (→ Melodie, → Lick, → Riff), durch die der Zuhörer an den „Haken“ genommen wird.
Humbucker
engl. hum = Brummen, to buck = unterdrücken. Magnetischer → Pickup mit zwei Spulen, die so angeordnet und verschaltet sind, dass die Störgeräusche, die bei → Singlecoils auftreten, ausgelöscht werden. Ein Humbucker klingt fetter, lauter und nicht so brilliant wie ein Singlecoil.
I
Improvisation
spontanes Erfinden und Spielen, meist im Zusammenhang mit → Solo verwendet. – Aber auch ein improvisiertes Solo ist nicht völlig frei erfunden, sondern wird durch den Solisten mehr oder weniger bewußt vorbereitet: Er berücksichtigt den Ablauf, die Harmonien, den → Rhythmus, macht sich Gedanken zur Stilistik, versucht die Stimmung zu erfassen, sucht nach Ideen, entwirft vielleicht im vorneherein einige Motive, legt sich Fingersätze zurecht usw. Bei geübten Musikern geht das intuitiv und sehr schnell. Improvisation ist quasi Komposition in Echtzeit.
in time
= zur rechten Zeit. Hier: Passend zu vorgegebenem → Rhythmus und → Tempo.
Inside
bedeutet, innerhalb der harmonischen Vorgaben zu spielen, d.h. Töne zu verwenden, die aus den zugrundeliegenden Akkorden und Tonleitern stammen (→ Outside).
Interlude
instrumentaler Zwischenteil
Intervall
Musik besteht aus Tönen, die nacheinander (→ Melodie, horizontale Betrachtung) und gleichzeitig (→ Akkord, vertikale Betrachtung) erklingen. Die Tonhöhen/Frequenzen der beteiligten Töne stehen in einem bestimmten Zahlenverhältnis zueinander. Die Intervalle beschreiben dieses Verhältnis. Z.B. bei der Oktave ist das Verhältnis 1:2. (→ Intervallziffern)
Intervallbezeichnungen
→ Intervalle werden mit lateinischen Bezeichnungen oder mit → Intervallziffern benannt.
Intervallbezeichung | Abstand in Halbtonschritten |
|||
als Ziffer | in Worten | Beispiel für c | Beispiel für g | |
1 | Reine Prime | 0 | c | g |
#1 b2 |
Übermäßige Prime Kleine Sekunde |
1 | c# db |
g# ab |
2 | Große Sekunde | 2 | d | a |
#2 b3 |
Übermäßige Sekunde Kleine Terz |
3 | d# eb |
a# bb |
3 | Große Terz | 4 | e | b |
4 | Reine Quarte | 5 | f | c |
#4 b5 |
Übermäßige Quarte Verminderte Quinte |
6 | f# gb |
c# db |
5 | Reine Quinte | 7 | g | d |
#5 b6 |
Übermäßige Quinte Kleine Sexte |
8 | g# ab |
d# eb |
6 | Große Sexte | 9 | a | e |
7 | Kleine Septime | 10 | bb | f |
maj7 | Große Septime | 11 | b | f# |
8 (= 1) | Oktave | 12 | c | g |
Beachte: Mit Hilfe von # (gesprochen „Kreuz“) und b (gesprochen „be“) werden die Bezeichnungen für Zwischenintervalle abgeleitet. Gleiche Abstände können je nach Zusammenhang unterschiedlich benannt sein. Zum Beispiel kann der Abstand von einem Halbtonschritt als übermäßige Prime (#1) oder als kleine Sekunde (b2) bezeichnet sein. Der klingende Ton ist der selbe.
Ist der Abstand größer als eine Oktave, setzen sich die Intervalle fort, nur eben eine Oktave höher. So entspricht die b9 der b2, die 9 der 2 usw.
Intervallbezeichung | Abstand in Halbtonschritten |
|||
als Ziffer | in Worten | Beispiel für c | Beispiel für g | |
b9 (= b2) | Kleine None | Oktave + 1 | db | ab |
9 (= 2) | Große None | Oktave + 2 | d | a |
#9 (= #2) | Übermäßige None | Oktave + 3 | d# | a# |
11 (= 4) | Reine Undezime | Oktave + 5 | f | c |
#11 (= #4) | Übermäßige Undezime | Oktave + 6 | f# | c# |
b13 (= b6) | Kleine Tredezime | Oktave + 8 | ab | eb |
13 (= 6) | Große Tredezime | Oktave + 9 | a | e |
Intervallstruktur einer Tonleiter
Jeder Ton einer → Tonleiter lässt sich auch durch das → Intervall beschreiben, das er im Verhältnis zum → Grundton bildet. Schreibt man die → Intervallziffern nacheinander auf, erhält man eine aufsteigende Intervallfolge, die Intervallstruktur der → Tonleiter. Beispiele: Dur-→ Tonleiter: 1, 2, 3, 4, 5, 6, maj7. Natürliche Moll-→ Tonleiter: 1, 2, b3, 4, 5, b6, 7.
Intervallziffern
→ Intervalle können mit Ziffern benannt werden. Als Referenz dient die Intervallstruktur einer Dur-→ Tonleiter; hierbei erhält jeder der sieben Töne eine Ziffer nach folgendem System: Der → Grundton ist die 1, der nächste Ton die 2 usw. Das ergibt 1, 2, 3, 4, 5, 6, maj7 (→ Intervallstruktur einer Tonleiter). Der 8. Ton entspricht wieder dem → Grundton, nur ist er eine Oktave höher, d.h. 8 = 1, 9 = 2 usw. Zwischenintervalle, die einen Halbtonschritt höher oder tiefer liegen, werden mit # bzw. b gekennzeichnet z.B. b2, # 5. Siehe auch → Intervallbezeichnungen
Intro
Einleitung/Vorspiel am Anfang des Stückes mit der Aufgabe, auf das Kommende einzustimmen oder neugierig zu machen.
K
Kadenz
Bezeichnung für eine → Akkordfolge mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Schlusswirkung (Auflösungstendenz). Beispiel: C – F – G – C
Kapodaster
Abgekürzt Kapo (engl. Capo). Der Kapodaster ist wie ein über alle Saiten quergelegter Finger und ersetzt so den Sattel, wird also zum neuen nullten Bund. Behältst du die Akkordgriffe bei, erklingt das Stück automatisch in einer anderen Tonart, ist also transponiert. Auf diese Weise kann man die Begleitung z.B. an den Stimmumfang des Sängers anpassen. Der Gitarrenklang wird insgesamt etwas dünner, was durchaus seinen Reiz hat. Der Kapo wird üblicherweise im Bereich vom ersten bis siebten Bund eingesetzt. |
Kirchentonarten
engl. → modes
L
laid-back
leicht hinter/nach dem → Beat
lead
= (an-)führen, leiten
a) Bezeichnung für das führende Instrument oder für die führende Stimme in mehrstimmigen Sätzen
b) Bezeichnung für einen durchsetzungsfähigen, meist verzerrten Solosound der E-Gitarre
Leadsheet
aus to lead = führen, leiten und sheet = Blatt, Notenblatt. Das Leadsheet enthält die wichtigsten Informationen eines Musikstücks: die → Melodie, die → Akkorde (→ Akkordsymbole), den Text, den Ablauf und Hinweise zu Stilistik, → Tempo, → Breaks. In den gängigen Songbücher sind die Lieder meist in Form von Leadsheets abgedruckt.
legato
ital. = gebunden. Spielweise, bei der die Töne durch einen weichen Übergang verbunden werden.
leitereigen
nennt man Töne einer → Melodie oder eines Akkords, wenn sie zur zugrundeliegenden → Tonleiter gehören.
leitereigener Akkord
besteht ausschließlich aus Tönen der vorherrschenden → Tonleiter. Siehe auch → Terzschichtung
Let Ring
= „Lass es klingen“. Spielweise, bei der jeder einzelne Ton so lange wie möglich ausgehalten wird, so dass die Töne sich zu einem akkordähnlichen Klang vermischen.
Lick
Bezeichnung für ein/e besonders beachtenswerte/s → Motiv/Motivfolge. In manchen Stilistiken gibt es eine ganze Reihe von → Standard-Licks, die zum Grundrepertoire eines Gitarristen zählen (z.B. bestimmte Blues-Licks).
Lineare Basslinie
ist eine Basslinie, die nicht in Sprüngen, sondern in Schritten (Halb- oder Ganztonschritt) verläuft.
loop
= Schleife; In der digitalen Aufnahmetechnik wird damit das mehrfache Wiederholen oder Wiederverwenden eines bestimmten Abschnittes einer Aufnahme bezeichnet.
M
major
a) = groß; bei Intervallen z.B. major7 = große Septime
b) = Dur (große Terz); bei Tonleitern/Tonarten z.B. C-major = C-Dur und bei Akkorden z.B. C-major = C-Dur-Dreiklang
Master
Hauptregler für die Leistung der Endstufe eines Amps (Gesamtlautstärke)
Melodie
eine zusammengehörende, linienhafte Folge von Tönen. Sie ist meist der Kern eines Musikstückes. Merkmale sind u.a. Singbarkeit und Ausdruckskraft. Eine Melodie kann aus mehreren → Phrasen und → Motiven bestehen.
Mensur
von lat. mensura = Maß. Bei der Gitarre wird damit die Länge der schwingenden Leersaite bezeichnet, also der Abstand der beiden Auflagepunkten → Sattel und → Steg. Bei gleichen Saiten und gleicher Stimmung haben zwei gleichartige Gitarren mit unterschiedlicher Mensur auch eine unterschiedliche Saitenspannung. Das heißt: Bei längerer Mensur muss eine Saite beim Stimmen stärker gespannt werden, um den gleichen Ton zu erhalten, als bei einer kürzeren Mensur. Das macht sich natürlich beim Spielgefühl bemerkbar.
Typische Mensuren
E-Gitarre | Akustikgitarre |
Les Paul 24,75 inch = ca. 62,9 cm |
Westerngitarre ca. 65 cm |
Stratocaster 25,5 inch = ca. 64,8 cm |
Konzertgitarre 65 cm |
Metronom
griech. = Taktmesser. Ein Gerät, das ein einstellbares, konstantes Klicken von sich gibt, wodurch das → Tempo eines Musikstückes oder einer Übung genau festgelegt und kontrolliert werden kann. Einheit: → bpm
Metrum
meint die Anordnung der starken und schwachen Zählzeiten in einem Takt.
mezzo
ital. = mittel. Abkürzung in Verbindung mit Dynamikbezeichnungen: z.B. mp, mf.
Microbending
ist die Tonerhöhung durch ein → Bend um weniger als einen Halbtonschritt
MIDI
Abkürzung für Musical Instrument Digital Interface. Bezeichnet eine international standardisierte Norm zur Datenübertragung und Steuerung von elektronischen Musikinstrumenten und Zusatzgeräten (Effekte, Drumcomputer, Computer). Damit können Geräte z.B. an- und ausgeschaltet, Kanäle und Sounds umgeschaltet, Parameter verändert werden. Um die Schaltarbeit bequem mit den Füßen zu erledigen, gibt es für Gitarristen MIDI-Footcontroller. MIDI-Daten können auch in einem Sequenzer aufgezeichnet und bearbeitet werden und dienen dann der automatisierten Steuerung von Musikstücken. Als Dateien haben sie die Endung „.mid“. Nicht nur Alleinunterhalter bestreiten mit solchen Files und einem Keyboard ihr komplettes Playback. Beachte: Die Sounds werden in den Geräten erzeugt, MIDI gibt nur die Befehle. Je nach Gerät klingen MIDI-Dateien deshalb etwas anders. Z.B. unterscheiden sich die Klänge einer billigen Soundkarte im PC deutlich von den entsprechenden Klängen eines teuren Soundmoduls.
minor, min
a) = klein; bei → Intervallen z.B. minor third = kleine Terz
b) = Moll (kleine Terz); bei Tonleitern/Tonarten z.B. C-minor = C-Moll; bei Akkorden z.B. Cmin = C-Moll-Dreiklang
Modale Akkordfolge
ist eine Akkordfolge, der nicht eine Dur-→ Tonleiter, sondern ein → Mode zugrunde liegt.
Mode
engl. = → Tonart, Kirchentonart. Ausgehend von einer Dur-Tonleiter kann man eine neue → Tonleiter bilden, indem man das tonale Zentrum (= der → Grundton) statt auf den ersten Ton z.B. auf den zweiten Ton (bezogen auf die Dur-Tonleiter) setzt. Die beteiligten Töne ändern sich nicht. Aber diese neue Tonleiter klingt anders, denn sie besitzt eine andere → Intervallstruktur. Die → leitereigenen Akkorde ändern sich ebenfalls nicht, jedoch verschiebt sich deren Abfolge entsprechend.
Modulation
Wechsel der → Tonart
Motiv
lat. = Beweggrund; musikalischer Leitgedanke; Ein Motiv ist eine hervorstechende Tonkombination, also keine zufällige, beliebige Aneinanderreihung von Tönen.
Mute
dämpfen, stummschalten; Abdämpfen der Saiten
N
Note
Eine Note ist ein Schreibsymbol für einen Ton. Sie wird in der Regel in ein Notensystem mit fünf Linien geschrieben und besitzt zwei Informationen:
1. Die Position der Note innerhalb der Linien gibt die Tonhöhe an (→ Tonbezeichnungen).
Wenn die fünf Notenlinien nicht ausreichen, wird das System durch kleine Hilfslinien ergänzt.
2. Die Form der Note – hohler/ausgefüllter Notenkopf, ohne/mit Notenhals und Fähnchen – zeigt die relative Dauer des Tons an (Notenwert). Relativ meint, wie lange der Ton im Verhältnis zu den anderen Tönen klingen soll. So dauert eine ganze Note doppelt so lang wie eine halbe Note. Zwei Viertelnoten dauern genauso lang wie eine Halbe Note, zwei Achtel wie eine Viertel, zwei Sechzehntel wie eine Achtel (→ binäre Teilung). Zu jedem Notenwert gibt es ein Zeichen für die entsprechende Pause.
Die messbare Zeitdauer, d.h. die absolute Dauer des Tons, wird durch das → Tempo des Musikstückes festgelegt. So besitzt zum Beispiel eine Viertelnote in einer langsamen Ballade einen andere Zeitdauer als eine Viertelnote in einem schnellen Metal-Song.
O
Off Beat
bezeichnet eine rhythmische Position, die nicht auf dem → Beat liegt.
Oktave
Oktave ist eine → Intervallbezeichnung. Töne im Oktavabstand werden als gleich empfunden, obwohl deren Tonhöhen verschieden sind (wie bei Männer- und Frauenstimme, wenn sie den gleichen Ton singen). Der höhere Ton schwingt genau doppelt so schnell wie der tiefere, d.h. die Frequenzen bilden das Zahlenverhältnis 1:2. Töne im Oktavabstand haben den gleichen Namen. Eine Oktave ist in zwölf → Halbtonschritte unterteilt.
Beispiel auf der a-Saite der Gitarre: Der Ton a der Leersaite hat die Frequenz 110 Hz. Die Oktave ist der Ton a am zwölften Bund und hat 220 Hz.
Das Wort „Oktave“ kommt vom lat. octavus = der Achte. Ursprünglich wurde damit der achte Ton in einer → diatonischen Tonleiter (Tonleiter mit sieben verschiedenen Tönen) bezeichnet.
On Beat
bezeichnet eine rhythmische Position, die auf dem → Beat liegt.
Outro
Schlussteil, Gegenstück zu → Intro.
Outside
bedeutet, außerhalb der harmonischen Vorgaben zu spielen. Man verwendet Töne, die nicht aus der zugrundeliegenden → Tonleiter bzw. den Akkorden stammen (Gegenteil von → Inside).
P
Palm Mute
Abdämpfen der Saiten mit dem Handballen der Schlaghand
Pattern
= Muster
Pause
a) im Gegensatz zu → Phrase ein Zeitabschnitt, in dem nicht gespielt wird.
b) ein einzelner Pausenwert, der die gleiche Dauer besitzt wie ein entsprechender Notenwert (z.B. Viertelpause und Viertelnote)
Pedalton
(auch Orgelpunkt) wird ein gleichbleibender Ton genannt, der zu den anderen Tönen hinzugespielt wird. Ein Pedalton kann in allen Tonlagen vorkommen. Ursprünglich wurde der Pedalton auf der Kirchenorgel mit dem Füßen auf den Pedalen gespielt. Daher der Name. Ein Pedalton kann lang ausgehalten, in einem bestimmten → Rhythmus gespielt oder wiederholt mit anderen Tönen abgewechselt werden. Aufgrund seiner gleichbleibenden Tonhöhe erzeugt der Pedalton eine Spannung.
Pentatonik, pentatonisch
Die Vorsilbe Penta aus dem Griechischen bedeutet fünf. Eine pentatonische → Tonleiter besteht also aus fünf Tönen. Am bekanntesten ist die Pentatonik ohne Halbtonschritte (z.B. C-Dur-Pentatonik: c, d, e, g, a bzw. A-Moll-Pentatonik: a, c, d, e, g).
Phrase
phrasis, lat. = rednerischer Ausdruck, Redewendung. Hier: zusammengehörende, in der Regel längere Tonfolge, die durch eine → Pause abgeschlossen wird (vergleichbar einem gesprochenen Satz); kann ein oder mehrere → Motive beinhalten. Phrasen gliedern eine → Melodie bzw. ein → Solo. Phrasierung, Phrasieren = Verteilung, Verteilen der Spielanteile.
piano
(Dynamikbezeichnung) ital. = leise. Abkürzung: p
Pick
= → Plektrum
Pickup
engl. = Tonabnehmer. Ein Pickup nimmt die Schwingung einer Saite auf und wandelt sie in eine entsprechende elektrische Spannung um, die dann über einen Verstärker und Lautsprecher wieder (lauter) hörbar gemacht werden kann. E-Gitarren sind mit magnetischen Pickups ausgerüstet. In akustische Gitarren wird in der Regel ein Piezo-Pickup in Form einer dünnen Folie unter der → Stegeinlage eingebaut.
Pickup mit zwei Spulen ohne Abdeckung in einer E-Gitarre (→ Humbucker) |
Pickup mit einer Spule unter Metallabdeckung in einer E-Gitarre (→ Singlecoil) |
Plektrum
(lat./griech.) = engl. Pick; Blättchen aus Kunststoff oder Metall zum Anschlagen von Saiteninstrumenten
Powerchord
besteht nur aus → Grundton und Quinte, die zudem noch gedoppelt/oktaviert werden. → Akkordsymbol z.B. E no3 oder E5.
Pre-Bend
(auch Silent Bend) ein → Bend, der unhörbar vor dem Saitenanschlag ausgeführt wird.
pseudo-chromatisch
zu einer vollständigen chromatischen Linie fehlen Töne
Pull-Off
Spieltechnik, bei der der greifende Finger von der Saite „abgezogen“ wird und dadurch einen tieferen Ton zum Klingen bringt.
R
Rake
schnelles, rhythmisch relativ unbestimmtes → Sweeping bei abgedämpfte Saiten
Reharmonisation
Ein Musikstück wird erneut mit Akkorden versehen, indem die bestehenden Akkorde verändert, ersetzt und/oder andere Akkorde hinzugefügt werden.
Relative Position
bezeichnet die Stellung, die zwei Töne auf dem Griffbrett zueinander einnehmen. Die beiden Töne bilden ein → Intervall. Die Relative Position kann als ein geometrisches Muster aufgefasst werden, das entlang des Griffbretts verschoben werden kann. Das jeweilige → Intervall bleibt dabei gleich. Siehe auch → Absolute Position
Abbildung: 5 (Quinte), b3 = kleine Terz
Release
(auch Rebend) nennt man das zurücklassen der Saite bei einem → Bend, d.h. die Tonhöhe geht wieder auf den Ausgangswert zurück.
Rhythmus
eine Abfolge von Noten- und Pausenwerten
Riff
Bezeichnung für ein → Motiv bzw. eine Motivfolge, das/die mehrfach wiederholt oder eingeworfen wird. Es kann begleitende, einleitende oder überleitende Funktion haben. Beispiele für Riffs: Gitarrenbegleitung von „Tush“ (ZZ Top), Gitarrenintro von „Smoke on the water“ (Deep Purple), Bläsereinwürfe in „Gimme Some Lovin'“ (Blues Brothers).
S
Sattel
Von den Stimmmechaniken aus verlaufen die Saiten über den Sattel. Dabei liegt jede Saite in einer kleinen Nut und erhält dadurch die nötige Führung. Als Material wird Knochen, Kunststoff, Carbon oder Metall verwendet. Der Auflagepunkt am anderen Ende der Saite ist der → Steg. Siehe auch → Bezeichnungen an der Akustikgitarre.
Sattel einer Fender Telecaster |
Scale
engl. = Skala, → Tonleiter
Scat
ist ein lautmalerisches, meist improvisiertes Singen, bei dem anstelle eines Textes beliebige Silben gesungen werden. Die Silben können frei erfunden aber auch einer Sprache entnommen sein. Sie haben keinen sprachlichen Inhalt, sondern dienen ausschließlich dem Klang.
Sequenz, sequenzieren
Sequenz lat. = Folge; hier: rhythmische → Motivfolge. Ein Ausgangsmotiv (→ Pattern) wird in einer bestimmten Weise mehrfach wiederholt, d.h. sequenziert.
Singlecoil
engl. = „Einspuler“. Magnetischer → Pickup mit einer Spule. Er klingt im Vergleich zum → Humbucker dünner, heller, brillianter und in der Regel etwas leiser.
Slash Chord
ist ein → Akkord, dessen → Grundton nicht der tiefste Ton (→ Basston) ist. Der Basston wird hinter dem Schrägstrich angegeben (slash, engl. = trennender Schrägstrich). Beispiel: Am/G
Slide
to slide = gleiten, rutschen. Spieltechnik, bei der der greifende Finger auf der Saite von einem Ton zum anderen gleitet.
Solo
In einem Solo (ital. = allein) spielt ein Instrument bzw. ein Musiker die musikalische Hauptrolle. Das Solo kann mit oder ohne Begleitung sein. Seine Länge kann ein paar Takte, mehrere → Formteile oder ein ganzes Musikstück umfassen. Solos können ferner danach unterschieden werden, wie stark sie vorbereitet sind, z.B. ein komponiertes Solo, ein nur in einzelnen Teilen festgelegtes Solo, ein improvisiertes Solo (→ Improvisation).
staccato
ital. = getrennt; gekürzter, in etwa halber Notenwert; jeder Ton wird einzeln angeschlagen; Notation: Punkt über bzw. unter dem Notenkopf
Stammtöne
Im Laufe der Geschichte kristallisierten sich sieben Töne innerhalb einer → Oktave heraus, die besonders häufig benutzt wurden: die Stammtöne. Sie wurden mit den ersten sieben Buchstaben des Alphabets benannt: a, b, c, d, e, f, g. (siehe auch → Tonbezeichungen und → Die Stammtöne auf dem Griffbrett)
Standard
wird ein meist älterer Titel genannt, der zum Grundrepertoire einer bestimmten Stilistik gezählt wird (auch „Klassiker“, → Evergreen); Jazz z.B. Girl From Ipanema (Antonio Carlos Jobim), Rock z.B. Stairway To Heaven (Led Zeppelin).
Steel Guitar
E-Gitarren-ähnliches Saiteninstrument ohne Resonanzkörper, das waagerecht mit einem Stahl(Steel)- oder Kunststoffstäbchen gespielt wird (vergleichbar der → Bottleneck-Spielweise). Bei einer Pedal Steel Guitar kann die Tonhöhe zusätzlich mit Pedalen verändert werden. Wird vor allem in Country & Western Musik eingesetzt.
Steg
= engl. Bridge; Steg und → Sattel bilden die beiden Auflagepunkte, zwischen denen die Saite schwingen kann (siehe auch → Mensur). Der Steg befindet sich auf dem Korpus. In der Regel ist er aus Metall (E-Gitarre), Kunststoff und Holz (Akustikgitarre). Er kann aus einem Stück oder mehreren sogenannten Saitenreitern bestehen, die einzeln verstellt werden können. Siehe auch → Bezeichnungen an der Akustikgitarre.
Steg einer Akustikgitarre mit Stegeinlage aus weißem Kunststoff |
Steg einer alten Fender Telecaster mit Saitenreiter für je zwei Saiten |
Steg einer neueren E-Gitarre, jede Saite läuft über einen eigenen Saitenreiter |
String Skipping
eine oder mehrere Saiten werden beim Anschlagen übersprungen
Stufe
Begriff im Zusammenhang → Tonleiter/Akkorde. Die Stufe weist auf die Position eines Tones in der → Tonleiter hin. Die Stufenbezeichnungen entsprechen genau den → Intervallziffern (→ Intervallstruktur einer Tonleiter). Zur Unterscheidung werden für die Stufen römische Zahlen verwendet: 1 = I. Stufe, 2 = II. Stufe, 3 = III. Stufe usw. Will man Zwischenstufen benennen, verwendet man wie bei den Intervallen die Versetzungszeichen b und # , z.B. 3 (große Terz) = III. Stufe, b3 (kleine Terz) = bIII. Stufe. Beachte aber: maj7 (große Septime) = VII und 7 (kleine Septime) = bVII (→ Stufenakkorde)
Stufenakkorde
Bezeichnungen für Akkorde bzw. Akkordtypen, um sie unabhängig von der jeweiligen → Tonart zu betrachten. Dazu wird im → Akkordsymbol der Buchstabe des Grundtons durch die → Stufe ersetzt, auf der der → Akkord gebildet wird. Beispiele: I = Dur-Dreiklang auf der I. Stufe einer → Tonleiter, VIm7 = Moll-Sieben-Akkord auf einer VI. Stufe der Tonleiter, bII7 = Dur-Septakkord auf der bII. Stufe einer Tonleiter.
Subdominante
sus
Abkürzung für suspended = vorgehalten; wird bei → Akkordsymbolen verwendet z.B. sus4 (Quarte statt Terz) oder sus2 (Sekunde statt Terz). In der ursprünglichen Bedeutung wird davon ausgegangen, dass sich der Quart- bzw. Sekundvorhalt durch einen Halb- oder Ganztonschritt im nachfolgenden → Akkord auflöst. → sus-Akkorde werden aber auch eigenständig, d.h. ohne nachfolgende Auflösung verwendet. (→ Vorhaltakkord, Vorhalt)
Sweeping
engl. = fegen. Die Richtung des Anschlags (→ Downstroke oder → Upstroke) wird für eine ganze Gruppe von Tönen beibehalten und die Anschlaghand fegt schnell über die Saiten.
Synkope
griech. = Zusammenziehen, Verkürzen. Ein Ton wird von einer betonten auf eine danebenliegende unbetonte Zählzeit verschoben.
T
Tabulatur
Die Tabulatur ist eine spezielle Form der Notation von Musik für Saiteninstrumente mit Bünden. Es gibt die Tabulaturschreibweise für Gitarre, Banjo, Mandoline usw. Im Vergleich: Auf dem Klavier gehört zu jedem Ton genau eine einzige Taste. Hier ist die normale Notation eindeutig. Bei einer Gitarre dagegen nicht, denn ein und der selbe Ton kann an verschiedenen Stellen auf dem Griffbrett gegriffen werden. Dieser Umstand wird von der Tabulatur berücksichtigt. Nachteil der Tabulatur ist, dass Nicht-Gitarristen den Tonhöhenverlauf eines Stückes schlecht verfolgen können (aber für sie ist die Tabulatur ja auch nicht gedacht ;-). Deshalb werden oft normale Notation und Tabulatur gemeinsam verwendet.
Die erste Zeile ist die normale Notation (siehe → Noten), die zweite Zeile die Tabulatur. Die Linien in der Tabulatur stellen die Saiten dar: unten die tiefe e-Saite, oben die hohe e-Saite. Die Ziffern geben an, an welchem Bund die Saite gegriffen werden soll. 0 bedeutet Leersaite.
Tapping
to tap = klopfen, anschlagen, steppen; ist der Oberbegriff für → Hammer-On, → Pull-Off und → Slide mit der Anschlaghand
Tempo
Die „Geschwindigkeit“ eines Musikstückes. Wird angegeben als Anzahl eines bestimmten Notenwerts pro Zeit. Als Zeitrahmen wird üblicherweise 1 Minute, als Notenwert die Hauptzählzeit bzw. der Beat des Musikstückes gewählt, siehe → bpm.
Tension
tenuto
ital. = gehalten, breit; voller Notenwert; jeder Ton wird einzeln angeschlagen; Notation: Strich über bzw. unter dem Notenkopf
ternär
lat. = dreiteilig. Man unterteilt einen Notenwert in drei gleiche Teile. Beispiel: 1 Ganze = 3 Halbetriolen. 1 Halbe = 3 Vierteltriolen. 1 Viertel = 3 Achteltriolen usw. (→ Triole) Sie auch → binär
Terzschichtung
bezeichnet das Übereinanderschichten von großen und kleinen Terzen. Die meisten Akkorde sind in dieser Weise aufgebaut. – Bei einer → diatonischen Tonleiter ergibt sich automatisch ein leitereigener → Akkord in → Terzschichtung, wenn man folgendermaßen vorgeht: Man wählt den → Grundton des Akkordes und nimmt fortlaufend den übernächsten Ton aus der → Tonleiter hinzu, bis die gewünschte Anzahl von Akkordtönen erreicht ist (Dreiklang , Vierklang, Fünfklang usw.).
Timing
engl. = Zeiteinteilung, Zeit- und Rhythmusgefühl, das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt
Tonabnehmer
siehe → Pickup
Tonalität
Begriff, der die → Tonleiter, die → Tonart und die dazugehörigen Akkorde mit ihren Funktionen und Beziehungen umfasst.
Tonart
bezeichnet den Typ der → Tonleiter und die zugehörigen Vorzeichen. So sagt man z.B., das Stück steht in G-Dur oder in F-Moll.
Tonbezeichnungen
In unserer westlichen Musikkultur unterscheiden wir zwölf verschiedene Töne. Sieben Töne, die sogenannten → Stammtöne, werden mit a, b, c, d, e, f, g benannt. Das internationale b entspricht dem deutschen h, das bb (siehe unten) dem deutschen b. Auf → Gitarrespielen.net werden ausschließlich die internationalen Bezeichnungen verwendet. Eine Übersicht, wo die Stammtöne auf dem Griffbrett liegen, findest du hier: → Die Stammtöne auf dem Griffbrett
Die Bezeichnungen für die übrigen Töne leitet man aus den Stammtönen mit Hilfe der Versetzungszeichen # („kreuz“) und b („be“) ab. Das # versetzt den Ton einen → Halbtonschritt höher, das b einen Halbtonschritt tiefer. Da man jeden der Stammtöne mit # oder b versehen kann, gibt es für jeden Zwischenton also zwei verschiedene Bezeichnungen: a# = bb, c# = db, d# = eb, f# = gb, g# = ab (siehe auch → Enharmonische Verwechslung). Die Tabulatur belegt, dass es sich trotz unterschiedlicher Bezeichnung um ein und den selben Ton handelt.
Tonika
Tonleiter
(engl. → Scale) ist eine bestimmte Auswahl von Tönen, die von einem → Grundton aus aufsteigend angeordnet sind.
Transkription, transkribieren
Schriftliche Übertragung von Musik in Notenschrift und/oder Tabulatur; mit anderen Worten: Notation, notieren.
Transposition, transponieren
lat. = Übertragung, übertragen. Beispiele: ein → Motiv auf eine andere Tonstufe transponieren; ein Musikstück in eine andere → Tonart transponieren. Dabei wird die Tonhöhe aller Töne in gleichem Maß, d.h. um das gleiche → Intervall geändert.
Triller
ist der schnelle gleichmäßige Wechsel eines Tones mit seiner oberen kleinen oder großen Sekunde
Triole
Drei gleiche Notenwerte werden an die Stelle von zwei gleichen Notenwerten gesetzt. Beispiel: Drei Achteltriolen statt zwei Achtel (→ binär, → ternär)
U
Übermäßiger Akkord
besteht aus übereinandergeschichteten großen Terzen; als übermäßiger Dreiklang: zwei große Terzen übereinander (z.B. C+ = c e g# )
Upstroke
Aufwärtsschlag. Siehe auch → Downstroke und → Wechselschlag
V
Variation
lat. = Veränderung
Verminderter Akkord
besteht aus übereinandergeschichteten kleinen Terzen
a) Verminderter Dreiklang: zwei kleine Terzen übereinander z.B. G° = g bb (bes) db (des)
b) Verminderter Vierklang: drei kleine Terzen übereinander bzw. zum verminderten Dreiklang kommt ein weiterer Ton im Abstand einer kleinen Terz hinzu z.B. G°7 = g bb db fb (fes). – Besonderheit: Die 7 im X°7 Akkordsymbol müsste eigentlich richtigerweise als b7 geschrieben werden (7 = kleine Septime, b7 = verminderte Septime, maj7 oder M7 = große Septime). → Enharmonisch verwechselt entspricht der Ton der 6 (fb = e).
c) Halbverminderter Vierklang: Verminderter Dreiklang plus „echte“ kleine Septime. Beispiel: Cm7b5
Verzierung
→ Variation eines Motivs oder einer → Melodie, durch Hinzufügen oder Weglassen von Tönen, wobei die markantesten Töne beibehalten werden.
Vibrato
Spieltechnik, bei der die Tonhöhe eines klingenden Tones regelmäßig verändert wird.
Vibratohebel
siehe → Whammybar
Voicing
meint die tatsächliche Ausführung eines Akkordes, d.h. welche Töne verwendet werden und in welcher Reihenfolge sie angeordnet sind.
Vorhalt, Vorhaltton
akkordfremder Ton, der auf dem → Beat gespielt wird und sich nachfolgend im Halb- oder Ganztonschritt zu einem Akkordton auflöst (→ sus, → Vorhaltakkord)
Vorhaltakkord
wird auf betonter Zählzeit gespielt und enthält Töne, die nach Auflösung drängen (z.B. → sus-Akkorde, → verminderte Akkorde)
W
Wechselschlag
(engl. → Alternate Picking) abwechselnder und durchgängiger Ab- und Aufwärtsschlag (→ Downstroke, → Upstroke)
Whammybar Bend-Release
Erhöhen und Erniedringen der Saitenspannung/Tonhöhe mit Hilfe des Whammybars
Whammybar
auch Vibratohebel; verändert stufenlos die Spannung der Saiten (= Tonhöhenveränderung)
Z
Zwischendominante
Ein → Stufenakkord wird durch einen Dur- oder Durseptakkord ersetzt, so dass er für den nachfolgenden → Akkord zur → Dominante wird (lokale V-I → Kadenz). Beispiel (zugrundeliegende → Tonalität C-Dur): E7-Am-G7-C (E7 statt Em bzw. Em7).
zyklisch
lat./griech. = regelmäßig wiederkehrend